Wow, . . . . 2 035 km was für eine Strecke. Langsam kommt Stolz auf, . . . . aber von Anfang an!
Nach einer sehr intensiven zweijährigen Planungsphase von Reiner (kurz vor dem Start täglich mehrere Stunden), begann am 9. April das Abenteuer.Unsere Freundin Irene gab uns, beim Start in Freiburg, einen Reisesegen mit auf den Weg und nach der Verabschiedung durch die Vorstände des BVHK, konnten wir loslegen.
Am Abend war die erste Etappe bei sehr sommerlichen Temperaturen geschafft und ich dachte: jetzt sind es nur noch „knapp 2000 km“!!
Wir waren insgesamt 83 Tage unterwegs, davon 79 reine Wandertage und nur 4 Ruhetage. In dieser Zeit besuchten wir 17 von 26 Vereinen, die im BVHK e.V. Mitglied sind, 2 familienorientierte Reha-Kliniken und einige Uni-Kinderkliniken.
Unsere längste Etappe belief sich auf 40 km, die Kürzeste auf 17 km; im Durchschnitt waren es täglich 25,8 km. An manchen Tagen konnten aber auch 17 km eine Herausforderung sein, nämlich dann, wenn es ständig bergauf und bergab ging. Auch bei großer Hitze mit über 30 km Etappen kamen wir am Abend völlig erschöpft in unserer Unterkunft an und mussten ganz viel Wasser in uns reinschütten, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen.
Jeder von uns hat 2 Paar Wanderschuhe verschlissen, unsere Gummi-Puffer von den Wanderstöcken abgelaufen, mein Merinowolle-T-Shirt hatte überall Löcher, die Socken sind auch nicht mehr zu gebrauchen . . . .
Aber es ist uns, außer ein paar Blasen, nichts passiert, keiner ist krank geworden, umgeknickt oder gestürzt. Da ist meine Dankbarkeit sehr hoch.
Wir haben Großartiges erfahren, viele Freundschaften geknüpft und Dinge erlebt, die uns für unser weiteres Leben prägen werden. Vom Wetter hatten wir alles: Regen, Schnee, Hagel, Frost, Unwetter mit Überschwemmung; doch auch strahlend blauer Himmel, leichter Wind und Sonne pur!!! Unser Ziel, Öffentlichkeitsarbeit mit dem Thema „Herz auf Reisen – herzkrank geboren, ein lebenslanger Weg“ zu machen, haben wir erreicht, denn wir waren wirklich 12 Wochen von Süddeutschland bis Norddeutschland in der Presse, im Radio und sogar im Fernsehen. Wir konnten die Bevölkerung unterwegs informieren, was es heißt ein herzkrankes Kind in der Familie zu haben.
Was für mich sehr faszinierend war, sind die Eindrücke, die ich unterwegs sammeln konnte:
die vielen verschiedenen, wunderschönen Landschaften, die es bei uns in Deutschland gibt
die Vereine, die sich alle etwas Besonderes einfallen ließen und ihre Aktionen mit viel Herzblut, Engagement und guten Ideen durchgeführt haben
die vielen Menschen, die uns unterwegs ansprachen und uns fragten, was wir machen, uns oft ungläubig anschauten, als wir erzählten, dass wir über 2000 km durch Deutschland wandern, um auf die Belange der herzkranken Kinder und ihrer Familien aufmerksam zu machen
die HERZliche Aufnahme bei den Familien der Vereine, die uns kostenlos übernachten ließen, uns aufs Beste verköstigt haben und uns, wie gewünscht, Bananen, Nüsse und Brot mit auf den Weg gaben
die vielen verschiedenen Freunde, die uns immer wieder auf Etappen begleiteten
dass unsere Tochter Sabine mit ihrer kleinen Familie in Brackenheim war, um uns zu sehen
dass unser Sohn Stefan mit seiner kleinen Familie in Kiel war, um mit uns die Ankunft dort zu feiern
Vielen Dank an alle beteiligten Vereine, an die „Herbergen“, an meinen Reini, der alles wunderbar geplant, koordiniert und mir über manche gefährliche Stelle hinweggeholfen hat, sowie last but not least an die Geschäftsstelle des BVHK e.V. in Aachen, die die Herausforderung angenommen hat und uns in allen Dingen gefördert und unterstützt hat.
Sollen wir auch bei Euch vor Ort über unser tolles Projekt berichten?
Meldet Euch gerne bei uns…
Brigitte Gauß